Kassensturz – Nicaragua

Nicaragua war dann wie erwartet um einiges kostengünstiger als Costa Rica. Insgesamt war ich 19 Tage dort und hab 612,53€ verbraten, was n Tagesschnitt von 32,24€ macht. Im Detail sah das Ganze so aus:

Unterkunft	197,98€ / 10,42€ p.T.
Transport	58,09€ / 3,06€ p.T.
Verpflegung	204,81€ / 10,78€ p.T.
Ausflüge	115,82€ / 6,10€ p.T.
Sonstiges	35,83€ / 1,88€ p.T.
Summe	612,53€ / 32,24€ p.T.

UNTERKUNFT
Hospedaje Lidia, Rivas – Zimmer sind einfach, aber sauber, mit TV und WiFi. Netter Innenhof, schön ruhig. Die Chefin ist ne ältere Dame. Super freundlich, spricht etwas leise und nur Spanisch. $10 die Nacht. Kein privates Bad, kein heißes Wasser. War zweimal dort, als ich auf der Durchreise durch Rivas war – würd ich wieder machen.

Hotel Gran Oceano, San Juan del Sur – weil ich auf die Schnelle Zimmer im Hostel gefunden habe, dacht ich mir dann “machst es dir für eine Nacht mal gemütlich”. Typisches Hotel. Personal ist freundlich, Zimmer sauber, mit A/C und Deckenventilator. TV gibt’s der Empfang ist aber mies. WiFi gibt’s auch, aber nur am Pool. Frühstück ist inkl, aber lieblos und auch noch wenig – Kaffee ist inklusive, aber sogar fürn Saft müsste man extra zahlen. Die Vögel im Käfig im Garten sind ultranervig, weil die Babygeschrei immitieren können. Wenn die sich also langweilen, haste da richtig Spaß. Einziger Pluspunkt ist die heiße Dusche – sonst die $50 pro Nacht und Zimmer einfach nicht wert.

Hostel Sunrise Beach, San Juan del Sur – die letzten Tage war ich dann hier. Personal superfreundlich und wenn man fragt auch äußerst hilfreich (generelles Problem in Nicaragua). Zimmer ist klein und dunkel, weil kein Außenfenster. Das hilft beim Ausschlafen ungemein. Ruhig, sauber, privates Bad, nur kaltes Wasser. Die Gäste sind nicht die typischen Surfer. Küche ist einfach, aber sauber. Kühlschrank vorhanden und n kleiner Balkon zur Straße hin. Gemeinschafts-TV. Für $18 die Nacht (leider keine Einzelzimmer, wer zu zweit kommt spart also ) durchaus angemessen. Wer ne komplette Woche bucht, kriegt Rabatt. Personal spricht ein wenig Englisch – Spanisch ist aber definitiv von Vorteil.

Hostel El Carmen, Granada – ne Perle unter den Hostels. Bestes bisher. Die Umgebung ist ruhig und sicher. Hostel ist neu, supersauber, privates Bad, nur kaltes Wasser, WiFi, Waschmaschine kann gegen Bezahlung genutzt werden. Gibt auch Zimmer mit eigner Küche – wie ein Appartment, kosten aber mehr. Eigentümer und seine Frau (Arnold & Donnaly) sind superfreundlich und hilfreich. Auf Wunsch gibt’s gegen kleines Geld Frühstück und Abendbrot – letzteres zusammen mit den beiden. Ruhiger Garten mit Hängematten, Stühlen + Tisch und Mangobäumen – da fällt alle Nase lang mal eine runter, wer also Früchte mag. Für $11 die Nacht im DZ(!) war das ne absolut unschlagbare Geschichte – selbst wenn Arnold wie angekündigt die Preise erhöhen muss, ist es immernoch ein super Tipp und für mich definitiv die erste Anlaufstelle in Granada. Arnold ist Holländer – somit werden vier Sprachen gesprochen: Spanisch, Englisch, Niederländisch und Deutsch.

Hostel Castillo, Altagracia, Ometepe – Zweibettzimmer war klein, aber sauber. TV und WiFi. Bisschen schäbig alles. Hostelrestaurant is ok, die Preise auch. Bus ist gleich um die Ecke. Zimmer war ruhig. Kein Partyhostel. Für $15 die Nacht und Zimmer isses gut.

Hostel Monkey’s Island, Méredia, Ometepe – Nachdem der Besitzer irgendwie unsere Reservierung vermatscht hatte (unser Zweibettzimmer war belegt) und uns erstmal zwei Zimmer zum doppelten Preis andrehen wollte, waren wir natürlich erstmal stinkig. Nach ein bisschen Ausfregen gabs dann ein Dreierzimmer für den Preis des Gebuchten. Nachdem das aber ausgeräumt war, war der Aufenthalt bestens. Internet gibt’s nur über den rumstehenden Laptop (bezahlt ham wir dafür nichts, auch wenn’s angeblich pro Stunde kostet), TV auch nicht. Zimmer war sauber und hatte sogar heißes Duschwasser aus dem Durchlauferhitzer. Die Mückennetze über den Betten waren heil. Essen war hervorragend und preislich angemessen. Hängematten gibt’s auch. Ich würde raten aufzupassen mit der Rechnung, da man erst am Ende alles bezahlt. Also mitschreiben und prüfen – Steuer ist in den Kartenpreisen nicht drin. Bei uns hat die Rechnung aber gestimmt. Die Lage ist bombastisch. N kleiner Weg führt runter zum See, Sonnenuntergangsgucken möglich, viel Vogelgetier zum beobachten im Garten, Nachts ziemlich dunkel, sodass man also genügend Sterne beobachten kann. Kurz, für $15 ne hervorragende Geschichte, wenn die Sache am Anfang nicht gewesen wäre.

ESSEN
Im Restaurant kann man zwischen 4€ bis 7€ schon ganz gut Essen. Günstiger geht’s auf Märkten, wo auch die Einheimischen sind. Ich hab da ab etwas unter 3€ durchaus was gefunden. Aufpassen, gerade in Restaurants sind meist weder Steuern, noch 10% Service mit drin – bei einigen ist der Service “Voluntario”. Also Karte lesen bzw fragen. Früchte (außer Äpfel und Birnen) sind spottbillig. Man kauft die am Besten auf den Märkten, genau wie Gemüse. Ne Selbstkochmahlzeit für zwei bis drei Personen ist für 5€ – 7€ locker drin. Bier ist im vergleich zu Deutschland im Supermarkt eher teuer (so um die 0,70€ pro Dose/Flasche – 0.33l), dafür kriegste aber Flor de Cana schon ab 5€. Cocktails in Bars kosten selten über 2€. Wasser kostet ne 2l Flasche etwa 1€, refills in Hostels vom Wasserspender so um die 0,70€.

TRANSPORT
Wann immer möglich würd ich veruchen die Chickenbusse zu nehmen. Die sind billig und fahren fast überall regelmäßig hin. Nach dem Fahrplan muss man allerdings immer die Einheimischen bzw Busfahrer fragen, weil die nirgens aushängen – zusteigen auf der Strecke ist zeitlich noch schlechter abpassbar – vom Prinzip aber möglich. Tagsüber ist auf Ometepe z.B. per Anhalter fahren möglich, wenn im endsprechenden Inselteil kein Bus fährt (gerade Sonntags) – Preis hängt hier vom Verhandlungsgeschick ab Taxis würde ich entweder meiden, oder aber IMMER(!) vorher nach dem Preis fragen und IMMER(!) fragen, ob der Fahrer Wechselgeld hat für einen entspechenden Betrag. Wenn nicht, bedanken und zum nächsten Taxi – sollt mal sehen, wie schnell der welches findet.