Man sagt, die Dinge, die man sich erarbeiten muss, seien die Schönsten. Schaun mer mal. Statt also mit nem Lancha zum Inselgucken zu fahren, entscheiden Luke und ich, dass das ganze mit Guide und Kayak viel mehr Spaß machen dürfte – recht hatten wir.
Vor 20’000 Jahren – sagt die Wikipedia – sei der Mombacho ausgebrochen und hat ein paar größere Steine in den See gerollt. So entstanden die “Isletas de Granada”. Heimat für unendlich viele Vögel und anderes Getier, sogar ein paar Affen sind dabei. Leider aber auch Ferien- und Wohnort für Touristen und reiche Nicas – diverse Privatinseln mit kleinen Schlössern sind die traurige Folge dessen. Aber wer wird vorgreifen…
Pünktlich – ja, ich war selbst überrascht – steht also unser Fahrer vorm Hostel und dann geht’s los zum See, einmal quer durch die Stadt und dann am Strand entlang. Vorbei an Bars, Spielplätzen und Schildern, dass man doch bitte auf das Tragen von Schuss- und Stichwaffen verzichten möge. Bei Inuit Kayaks angekommen bleibt uns noch etwas Zeit für ein Käffchen, bis der Guide – dessen Namen ist peinlicher Weise vergessen habe – alles soweit vorbereitet hat und wir am Strand entlang über den See in Richtung unseres Zieles paddeln.
An der Lancha-Anlegestelle geht’s dann einmal quer durch ein Seerosenfeld und schon sind wir da, wo kein Motorboot mehr hinkommt. Die Stille macht fast schonwieder Krach – sogut wie keine Geräusche der Zivilisation mehr, nur noch Tiere, Wind und Wasser sorgen – neben unserem Paddeln – für den Soundtrack. Unser Guide – obwohl erst 24 – kennt die Inseln ziemlich gut, er ist hier quasi aufgewachsen. Alle Nase lang hält er kurz an, zeigt uns diverse Bäume, Vögel, Echsen. Immer wieder paddelt er an den Rand und ist mit einem “un momentito” hinter einer Ecke, auf einem Baum oder sonstwo verschwunden und kehrt mit irgendetwas zurück – z.B. Früchten, die wie Pflaumen schmecken, oder einfach nur sauer, oder undefinierbar süß oder etwas, was aussieht wie ne überdimensionale Bohne und wenn man die auf die richtige Art öffnet, dann findet man darin eine tiefrote Blüte, die intensiv, aber nicht unangenehm riecht – “Las chicas les encanta” sachter – kann ich mir vorstellen
Auf dem Rückweg paddeln wir dann durch die diversen Wohngebiete reicher Leute und können auch noch schwimmen gehen. Dann geht’s mit Rückenwind wieder am Strand vorbei zurück – viereinhalb Stunden gehen auch schneller um, als einem lieb ist. Der Fahrer steht schon bereit und ab geht’s wieder ins Hostel. Beim nächsten Mal gibt’s die gleiche Tour kurz vor Sonnenuntergang
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