Ein Wochenende Manuel Antonio

So, nachdem hier jetzt gefühlt für Monate nix passiert ist, werd ich wohl das Prokrastinieren etwas vor mir herschieben und mal wieder was schreiben – ich verlass jetzt einfach auch mal die chronologische Reihenfolge und springe gleich zum letzten Wochenende :)

Was machste, wenn du übers Wochenende nochmal nach Rincon de la Vieja willst, oder Santa Rosa? Genau, du bläst das ab und fährst nach Manuel Antonio – gedacht, getan. Also mitm Mietkleinwagen ab in den Süden – geschätzte 350km in 7h. Ich liebe diese Straßen hier – zum Glück diesmal alle geteert. Und im Dunklen ein Hotel suchen – vorbuchen is für Warmduscher und das hab ich mir hier weitesgehend abgewöhnt, gibt eh meist nur kaltes Wasser – macht auch viel mehr Spaß. Mono Azul isses geworden und das soll mit Nichten der lezte gesichtete Affe des Wochenendes gewesen sein, wenn auch der einzige in blau.

Ein Wochenende (eigentlich ja nur der Samstag) ist für die Gegend viel zu wenig. Du kannst hier mitm Boot rausfahren, tauchen, Strandliegen, den Park angucken, Ausflüge nach Monteverde machen, Ziplining etc pp. Das komplette Touristenprogramm eben. Wir beschränken uns auf den Park und ich komm auf die grandiose Idee, dass wir vom Hotel etwas außerhalb von Quepos die 4km zum Park ruhig rüberlaufen können. Ging doch noch etwas mehr bergauf, als gedacht – ich kletterte auf Sylvies Todesliste ein paar Plätze nach oben – beim nächsten Mal nehmen wir den Bus :) Der Park selbst besteht zu Teilen aus Primärwald, zu Teilen aus Sekundärwald, den man wieder wachsen ließ, nachdem er landwirtschaftlicher Nutzung weichen musste.

Es ist unbedingt empfehlenswert im Park einen Führer zu nehmen, auch wenn der relativ teuer ist. Der hat aber erstens ne Art Fernrohr dabei, sieht zweitens Dinge, an denen der Normalo vorbeirennt und drittens hat er über Funk Kontakt zu den anderen Führern, die immer fleißig Informationen über gesichtetes Getier austauschen. So kommt’s denn auch, dass wir neben den üblichen Leguanen auch andere Echsen, kleine bunte Tucane, Feldermäuse, schlafende Affen und Faultiere zu Gesicht bekommen. Inklusive kurzer Pflanzenkunde über natürliches Antimückenzeug (das riecht sogar wie das aus der Tube), natürlicher Wasserspeicher, giftiger (nicht unbedingt tötlich, aber unangenehm) Bäume und Sträucher und kurzer Warnung, dass es hier unangenehme (weil giftige) Schlangen gibt. Die Tour endet am Strand, wo es dann auch echte Waschbären gibt. Alles in allem lohnende zwei Stunden.

Für den Abend hatte ich vom Cheffe des Hostels in Liberia noch den Tipp bekommen ins “El Avion” zu gehen, weil man da vortrefflich Sonnenuntergang gucken kann. Das Ganze ist ein Restaurant, quasi um ein altes Flugzeug herumgebaut. Die Geschichte ist angeblich, dass das n altes Drogenkurierflugzeug der CIA ist, was in Costa Rica abgestürzt ist und das der Besitzer dann auf Umwegen gekauft hat. Da das aufm Weg zurück lag, fiel die Entscheidung leicht. Nach kurzem Strandgammeln also Taxi und den Berg rauf. Und wie soll ich sagen, uns wurde nicht zuviel verspochen. Das Essen ist gut, Preis durchaus moderat (etwas über $50 für zwei Personen inkl Getränke) und zusätzlich zum Sonnenuntergang gibt’s noch zwanzig Minuten “Show”, wenn ne Horde von Affen die Bäume hochkraxelt mit ordentlich Krach. Wir hatten aber auch einen der besten Tische, den man kriegen kann. Rechtzeitiges Erscheinen sichert hier die Plätze.

Den letzten Höhepunkt gabs dann auf der sonntäglichen Rückfahrt. Der eigentlich nur nochmal zum Meergucken geplante Stop entpuppte sich als erste Reihe Platz zum Vögelgucken. Vier bunte Papageien (der geneigte Pipmatzologe möge mich anhand der Bilder bitte korrigieren) veranstalteten allerlei Lärm, Formationsflug und kabbelten sich um diverses Futter. Was ein zwei Minuten “ich mach schnell n Foto”-Stop werden sollte, weitete sich zu 25 Minuten Vögelgucken aus. Ein gelungener Abschluss des Wochenendes.

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